Kopfschmerzen

Wer kennt ihn nicht – den Brummschädel, der uns kaum einen klaren Gedanken fassen lässt. Von Kopfschmerzen (Cephalgie) ist fast jeder irgendwann betroffen. Der quälende Schmerz tritt bei Erwachsenen wie auch Kindern auf und kann die Lebensqualität mitunter erheblich beeinträchtigen. Erfahren Sie, was Sie gegen Kopfschmerzen tun können, die Ursachen und wie Kopfschmerzen einzuordnen sind.

Porträt einer gestressten Frau mit Kopfs

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Kopfschmerzen weltweit stark verbreitet. Insgesamt klassifiziert man über 250 verschiedene Kopfschmerzarten. Die Schmerzen können schleichend oder ganz plötzlich entstehen, dumpf, pochend, stechend, sehr stark oder leicht sein. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Kategorien der Kopfschmerzerkrankungen:

  • Primäre Kopfschmerzen, die eigenständig entstehen ohne Folge gesundheitlicher Beschwerden zu sein, wie beispielsweise Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerzen. Rund 90 Prozent aller Kopfschmerzen lassen sich den primären Kopfschmerzen zuordnen und sind damit die häufigste Schmerzform.
  • Weit weniger oft kommt es zu sekundären Kopfschmerzen, die als Begleitsymptom oder infolge einer anderen Erkrankung auftreten.

 

Mögliche Ursachen von Kopfschmerzen

Die Auslöser primärer Kopfschmerzen sind wissenschaftlich nicht vollständig geklärt. Was bereits u.a. belegt wurde ist, dass Migräne aufgrund einer genetischen Veranlagung in einer Familie häufiger auftreten kann, Frauen erleiden etwas öfters als Männer Kopfschmerzen. Hingegen sind von Clusterkopfschmerzen mehr Männer betroffen.
Muskelverspannung insbesondere im Nacken- und Schulterbereich sind meist die Ursache für Spannungskopfschmerzen.
In den meisten Fällen ist eine Hormonstörung für Clusterkopfschmerzen verantwortlich.

Zu den häufigsten Ursachen sekundärer Kopfschmerzen zählen: Erkältung, Grippe, Bluthochdruck (Hypertonie), Entzündungen wie z.B. die Hirnhautentzündung (Meningitis), Verletzung oder eine andere Krankheit. Ebenso können Kopfschmerz Beschwerden durch Sonnenstich, Wetterumschwünge, Flüssigkeitsmangel, Schlafmangel, übermäßiger Alkoholkonsum oder Nikotin entstehen. Lärm, Stress, Sehschwäche oder die Einnahme von Medikamenten (medikamenteninduzierte Kopfschmerzen) können darüber hinaus als mögliche Ursachen in Frage kommen.

 

Welche Symptome treten bei Kopfschmerzen auf?

Meist empfinden Betroffene von Kopfschmerzen Hinterkopf und Nacken als Ursprungsort des Schmerzes. Zu den Krankheitssymptomen, die mit den Schmerzen einhergehen können, gehören beispielsweise: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Sehstörungen, Sprechstörungen, Lähmungen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit, Nackensteife oder sogar Fieber. Diese Begleitsymptome und der Krankheitsverlauf (Zeitpunkt, Lage, Art, Häufigkeit, Dauer) ermöglichen eine erste Einordnung des Kopfschmerzes.

 

Was hilft gegen Kopfschmerzen?

Oftmals können einfache Maßnahmen Hilfe versprechen, den Kopfschmerzen vorzubeugen. Wir haben für Sie die folgende Kopfschmerz Tipps zusammengestellt:

  • Sorgen Sie für ein frisches Raumklima.
  • Achten Sie auf ausreichende Bewegung und treiben Sie regelmäßig Sport.
  • Schlafen Sie ausreichend und sorgen Sie für einen erholsamen Schlaf. Halten Sie Ihren gewohnten Schlaf-Wach-Rhythmus ein, auch am Wochenende.
  • Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Vermeiden Sie übermäßigen Hunger durch regelmäßige Mahlzeiten.
  • Trinken Sie reichlich Wasser oder Tee.
  • Verzichten Sie möglichst auf Alkohol- und Nikotinkonsum.
  • Führen Sie regelmäßige Pausen zu Ihrer Entspannung in Ihren Tagesablauf ein.
  • Verwöhnen Sie sich bspw. mit einer Massage oder nutzen Sie autogenes Training um zur Ruhe zukommen. Auch Akupunktur kann helfen, dem rasanten Alltag zu entfliehen.

 

Mann fährt Fahrrad bei Sonnenuntergang auf einer Brücke

Behandlung von Kopfschmerzen: Wann Sie zum Arzt müssen?

Seltene, leichte und kurz anhaltende (akute) Kopfschmerzen sind oftmals mit einfachen Hausmitteln oder leichten Medikamenten gegen Schmerzen zu behandeln. Bei immer wiederkehrenden und andauernden (chronischen) Schmerzen und Migräne ist eine spezielle Therapie erforderlich und es sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Insbesondere wenn Kinder oder Frauen in Schwangerschaft und Stillzeit unter Kopfschmerzen leiden, sollte vor der Medikamenteneinnahme eine Beratung durch einen Arzt oder Apotheker erfolgen. Bei akuten als auch chronischen Kopfschmerzen sollte möglichst frühzeitig eine Behandlung stattfinden.

Um Ihrem Arzt den Krankheitsverlauf möglichst genau schildern zu können, hilft es,  ein Schmerztagebuch zu führen. Ein Schmerzfragebogen unterstützt Sie zudem, die Schmerzen besser zu beobachten und zu beschreiben.
> Schmerzfragebogen (PDF)
> Schmerztagebuch (PDF)

 

Kopfschmerzen: Welche Medikamente helfen?

Die Symptome akuter Spannungskopfschmerzen können mittels z.B. folgender Wirkstoffe gelindert werden:

  • Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Ibuprofen
  • Paracetamol
  • Kombinationspräparate aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein

Bitte beachten Sie, dass auch nicht rezeptpflichtige Schmerzmittel mit Bedacht eingenommen werden sollten.Bei einer leichten Migräneattacke kann über die genannten Wirkstoffe hinaus auch Diclofenac oder bei Übelkeit ein Antiemetikum bei Kopfschmerzen hilfreich sein.

Wirkstoffe, die bei einer schweren Migräne den Schmerz lindern können, sind z.B. die Gruppe der Triptane oder Lysinacetylsaliclat.

 

Zusammenfassung

Seltene, kurz auftretende Kopfschmerzen lassen sich mit einfachen Maßnahmen oder leichten Schmerzmitteln behandeln. Die direkte Einnahme von Schmerzmitteln bei ersten Anzeichen von Kopfschmerzen ist jedoch nicht ratsam. Wiederkehrende, andauernde Schmerzen oder Migräne erfordern hingegen eine spezielle Schmerztherapie. Denn mitunter sind Kopfschmerzen ein Warnsignal des Körpers, das auf eine ernstere Erkrankung hinweisen kann. Grundsätzlich gilt, frühzeitig mit einer Behandlung der Kopfschmerzen zu beginnen und bei chronischen Schmerzen einen Arzt oder Apotheker zu Rate zu ziehen.

 

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