Bluthochdruck

  • Herz-Kreislauf-System

Viele von Bluthochdruck (Hypertonie) Betroffene verspüren zunächst meist keine Beschwerden und wissen daher nicht um eine Erkrankung. Das macht die Hypertonie so gefährlich. Denn der dauerhaft hohe Blutdruck schädigt den Organismus. Er gilt heute als ein Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

In unserer interaktiven Bluthochdruck-Broschüre mit Videointerviews und Übungen erfahren Sie alles rund um die Erkrankung.

  • Jeder 4.
    Deutsche leidet unter Bluthochdruck
  • Ab 50
    Jahren leidet sogar jeder 2. an Bluthochdruck
  • Ca. 50%
    der Todesfälle in der EU sind auf Bluthochdruck zurückzuführen
  • Max. 3g
    Salz pro Tag genügen und senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • 120/80 mmHg
    idealer Wert des Blutdrucks
  • 5 kg
    weniger auf der Waage, heißt 10 mmHg geringere Blutdruckwerte
  • Für 10 Minuten
    steigt der Blutdruck beim Rauchen einer Zigarette um 30 mmHg

Was ist Bluthochdruck?

Wenn Sie beim Arzt eine Routineuntersuchung durchführen, wird dabei regelmäßig auch der Blutdruck gemessen. Nur was wird da eigentlich genau gemessen? Unser Blut zirkuliert im Körper und versorgt über die Blutgefäße Organe und Zellen (-> zellulär) mit Sauerstoff und Nährstoffen. Gleichzeitig werden Kohlenstoffdioxid und Stoffwechselprodukte wieder abtransportiert. Für die Regulation des Blutkreislaufs ist unser Herz zuständig. In diesem kontinuierlichen Fluss wird das Blut sozusagen durch die Gefäße „gepresst“, was man als den Blutdruck bezeichnet. Dieser wird in der Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und anhand von zwei Werten bestimmt: Einem ersten, höheren Wert (110-130 mmHg) und einem zweiten, niedrigeren Wert (80-89 mmHg). Der höhere Wert, auch systolischer Blutdruck, entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Arterien gepumpt wird. Danach erschlafft das Herz und der Druck sinkt langsam bis zu einem niedrigeren Wert ab, dem diastolischen Blutdruck. Abhängig von der Höhe des Wertes lässt sich der Blutdruck in Klassen einteilen, die auf ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen hinweisen. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen internationalen Fachkreisen ergibt sich folgende Einteilung: Ein Blutdruckpass erleichtert Ihnen das Festhalten Ihrer Werte.

Formen des Bluthochdrucks

Primäre oder essentielle Hypertonie

Die primäre Hypertonie ist eine Ausschlussdiagnose. Der Arzt kann in diesem Fall keine organische Ursachen feststellen. Dies kann genetische und andere Risikofaktoren Gründe haben. 

 

Sekundäre Hypertonie

Bei der sekundären Hypertonie kann der Arzt eine eindeutige Ursache diagnostizieren. Eine organische Erkrankung oder Medikamenten können Auslöser sein. Meist liegt eine Erkrankung der Nieren oder des Hormonsystems zugrunde.  Darüber hinaus lässt sich eine weitere Form der Hypertonie, die isolierte klinische Hypertonie, beobachten. Der Arzt misst in diesem Fall höhere Werte als die, die der Patient zu Hause selbst messen würde. Ein angespannter und aufgeregterer Gemütszustand bei Kontakt mit dem Arzt kann hierfür verantwortlich sein.

Risikofaktoren

Übergewicht

Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren. Um Ihr „gesundes“ Körpergewicht zu bestimmen, eignet sich der Body-Mass Index (BMI). Sie sollten darauf achten, dass dieser BMI bei Männern zwischen 20 und 25, bei Frauen zwischen 19 und 24 liegt. Berrechnung: BMI = Körpergewicht (in kg) / Körpergröße (in m)2.

Rauchen

Rauchen führt zur Aufnahme von Nikotin ins Blut, die Blutgefäße verengen sich, der Blutdruck steigt unmittelbar an.

Stress

Stress entsteht in akuten Belastungssituationen. Durch die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, sind die Blutgefäße verengt, der Blutdruck erhöht. Dauerstress birgt somit eine hohes Risiko für die Gesundheit.

Kochsalz

Kochsalz als überschüssige Menge im Körper kann eine erhöhte Blutmenge in den Arterien und einen gestiegenen Blutdruck zur Folge haben.

Karotten

Erhöhte Blutfettwerte bedeuten, dass das für die Zellen wichtige Lipid Cholesterin in einer zu hohen Menge im Blut vorhanden ist. Dadurch entstehen Ablagerungen im Blut, die zu Arterienverkalkungen und dadurch zu erhöhtem Blutdruck führen können.

Schwangerschaft

Schwangerschaft kann durch die mit der neuen Situation verbundene Verantwortung Anspannungen und so erhöhten Blutdruck verursachen.

Alter

Alter bedingt eine geringere Flexibilität des Körpers. Die Blutgefäße sind weniger dehnbar, so dass der Blutdruck oft mit höherem Alter ansteigt.

Nierenschäden und Diabetes

Diabetes ist einerseits ein Risikofaktor für Bluthochdruck, kann andererseits aber auch Folgeerkrankung sein.

Nierenschäden

Nierenschäden sind meist die Ursache für die sekundäre Hypertonie. Ist die Funktion einer Niere gestört, führt dies zu Veränderungen des Blutdrucks. Dieser wird primär über die Ausschüttung von Nierenhormonen gesteuert.

Symptome

Ist es Wetterfühligkeit oder verbirgt sich da vielleicht mehr dahinter? Meist werden Beschwerden, die durch Bluthochdruck verursacht sind, falsch gedeutet. Es gibt einige Warnsignale, die Sie beobachten sollten.

Mögliche Anzeichen

  • (morgendliche) Kopfschmerzen

  • Nervosität

  • Schlafstörungen

  • Atemnot/Kurzatmigkeit

  • Schwindelgefühl

  • Müdigkeit

  • Nasenbluten

  • Sehstörungen

Diagnose

Erhöhte Blutdruckwerte heißt nicht gleichzeitig auch von Bluthochdruck betroffen zu sein. Es ist wichtig, den Blutdruck regelmäßig selbst zu messen als auch vom Arzt prüfen zu lassen, um eine sichere Diagnose zu erhalten. Der Arzt sollte zudem möglichst viel über Ihre Krankengeschichte, familiäre Vorbelastungen und Ihren Lebensstil erfahren. Ein guter Zeitpunkt zum Messen des Blutdrucks ist morgens zwischen 6 und 9 Uhr sowie abends zwischen 18 und 21 Uhr, immer vor dem Essen.

Wiederholte Einzelmessung

Bluthochdruck liegt vor, wenn bei der Messung mindestens zweimal an verschiedenen Tagen erhöhte Werte ermittelt werden (über 140/90 mmHg). Vor der ersten Blutdruckmessung sollte der Betroffene mindestens fünf Minuten zur Ruhe kommen. Gemessen wird an beiden Armen und Beinen, so dass Gefäßveränderungen ausgeschlossen werden können.

24-Stunden-Messung/Langzeitmessung

Bei der 24-Stunden-Messung erhält der Betroffene eine Armmanschette mit Messgerät. Über den Zeitraum von 24 Stunden wird tagsüber im 15-Minuten-Takt und nachts im 30-Minuten-Takt der Blutdruck gemessen und gespeichert. Eine Erkrankung an Bluthochdruck wird diagnostiziert, wenn 25% der Werte erhöht sind. Mithilfe dieser Form der Messung kann eine „Praxishypertonie“ ausgeschlossen, die medikamentöse Behandlung kontrolliert oder ein morgendlicher Hochdruck erfasst werden.

Laboruntersuchung

Untersucht werden Blut und Urin, um Blutfett- und Blutzuckerspiegel zu ermitteln und damit eine Bluthochdruck-Erkrankung zu bestätigen. Mittels eines Elektrokardiogramms oder Ultraschalls können ebenfalls Schäden bspw. an Niere und Herz, aufgedeckt werden, welche oft ursächlich für Bluthochdruck sind.

Mögliche Begleiterkrankungen von Bluthochdruck

Von den möglichen Begleiterkrankungen eines zu hohen Bluthochdrucks sind insbesondere Herz, Niere, Blutgefäße und das Gehirn betroffen. Es gilt, je höher der Blutdruck, desto größer ist das Risiko für:  

  • Koronare Herzkrankheit (KHK)

  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)

  • Herzinfarkt

  • Schlaganfall

  • Potenzstörungen

Bluthochdruck vorbeugen

Die Ernährung umstellen

Eine kochsalz- und cholesterinarme Ernährung wird empfohlen. Fertiggerichte sind oft zu stark gesalzen, kochen Sie selbst. Besser ist es mit Kräutern statt Salz zu würzen. Obst, Gemüse und Getreideprodukte, als auch Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren sowie öfters Fisch statt Fleischgerichte unterstützen eine gesunde Ernährung.

Mit dem Rauchen aufhören

Wer dies umsetzt, reduziert das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um 50%. Der Blutdruck steigt beim Rauchen einer Zigarette für 10 Minuten um 30 mmHg an.

Alkohol in Maßen

Wie beim Rauchen steigt auch bei Alkohol der Blutdruck an.

Stress abbauen

Entspannen Sie in Stresssituationen, beruflich als auch privat. Achten Sie auf Pausen und nehmen Sie sich die Zeit. Autogenes Training, Atemübungen, Yoga können helfen.

Sich bewegen

Bewegung senkt den Blutdruck, der gesamte Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt, die Blutfette verringern sich und Gefäßablagerungen werden vorgebeugt. Hier bieten sich u.a. Nordic Walking, Radfahren, Wandern, Schwimmen oder Skilanglauf an. Alles Gute ist Nordic Walking. Hier kostenlos DVD bestellen oder auf STADA-YouTube anschauen!

Abnehmen

Bluthochdruckpatienten mit Übergewicht wird geraten mittels ausgewogener Ernährung und Sport abzunehmen. Bereits 5 kg weniger auf der Waage, heißt 10 mmHg geringere Blutdruckwerte. Unterstützend ist neben den oben genannten Sportarten Cardio Pilates.

Weiterführende Links:

www.hochdruckliga.de
Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL
Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention

www.phev.de
pulmonale hypertonie e.v. – Gemeinnütziger Selbsthilfeverein

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