Blutdruck

Unter Blutdruck versteht man den Druck, dessen Wert abhängig von der Herzleistung und dem Widerstand der Blutgefäße ist und die Zirkulation des Blutes durch den Körper bewirkt. Man unterscheidet den systolischen Blutdruck - den höchsten Punkt der Druckkurve - und den diastolischen Blutdruck - den niedrigsten Punkt der Druckkurve. Der Blutdruck verändert sich altersabhängig. Ideale Werte sind z. B. 120/80 mmHg.

 

Hoher Blutdruck

Blutdruck ist der in den Blutgefäßen und Herzkammern herrschende Druck. Er ist abhängig von der Herzleistung und dem Widerstand der Gefäße. Der Blutdruck ist in den verschiedenen Teilen des Gefäßsystems sehr unterschiedlich. Üblicherweise wird der Blutdruck am Oberarm gemessen.

Man misst 2 Werte: Der Oberwert (systolischer Druck) entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Gefäße drückt. Der Unterwert (diastolischer Druck) stellt sich ein, wenn sich das Herz ausdehnt und wieder mit Blut füllt. Bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung steigt der Blutdruck an, während er in Ruhe wieder absinkt. Ist der Blutdruck dauerhaft, d. h. auch in Ruhe, auf Werte über 140 mm Hg (oberer Wert) und über 90 mm Hg (unterer Wert) erhöht, so spricht man von hohem Blutdruck (Hypertonie). Meist treten bei erhöhtem Blutdruck zunächst keine Beschwerden auf. Personen mit erhöhtem Blutdruck fühlen sich meist fit und munter. Bei sehr hohem Blutdruck kann es aber zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Ohrensausen kommen. Bei ständig erhöhtem Blutdruck leistet das Herz schwere Arbeit und die Arterien werden stärker belastet. Sie neigen zur Verkalkung und weiterer Verengung. Dadurch steigt das Risiko, einen Schlaganfall, eine Herzerkrankung, ein Nierenleiden, Augenschäden oder Gefäßschäden wie Arterienverkalkung zu erleiden.

Bei ca. 85% der Hochdruckpatienten ist die Ursache für den erhöhten Blutdruck nicht bekannt. Man spricht dann von essentieller Hypertonie. Bei sekundärer Hypertonie steckt eine andere Grunderkrankung (z.B. der Nieren) hinter dem Bluthochdruck. Männer haben häufiger hohen Blutdruck als Frauen, ältere Menschen sind stärker betroffen als junge.

 

Häufigste Ursachen

Meist ist die genaue Ursache unbekannt. Folgende Faktoren erhöhen das Risiko:

  • Übergewicht
  • Hoher Salzkonsum
  • Rauchen
  • Starker Alkoholkonsum
  • Stress
  • Erbliche Veranlagung
  • Schwangerschaft
  • Hormonstörungen
  • Durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Antibaby-Pille oder Kortison) oder durch viel Koffein (Kaffee, Tee, Cola) kann der Blutdruck ansteigen
  • Erkrankungen der Nieren, der Nebennieren oder des Herzens
  • Fettstoffwechselstörungen (z.B. erhöhter Cholesterinspiegel)

 

Was Sie tun können

Die oben genannten Risikofaktoren sollten unbedingt gemieden werden: 

  • Übergewichtreduzieren; Nikotin, Alkohol und Stress meiden; für tägliche Bewegung sorgen.
  • Bei manchen Patienten bewirkt die Reduktion des Kochsalzgehaltes in der Nahrung eine Blutdrucksenkung. Man sollte auf jeden Fall versuchen, mit einer solchen Diät den Blutdruck zu senken. Zur kochsalzarmen Ernährung gibt es Diätsalze, die kein Kochsalz (= Natriumchlorid) enthalten. Sehr viele Speisen kann man auch gut mit Kräutern würzen; im übrigen gewöhnt man sich schnell an die im ersten Moment fader erscheinende salzarme Ernährung. Fertiggerichte sollten wegen des hohen Salzgehaltes gemieden werden.
  • Regelmäßige Blutdruckkontrolle. In einigen Fällen ist es sinnvoll, ein Blutdruckmessgerät anzuschaffen und die Messung zu Hause in Ruhe durchzuführen. Über die gemessenen Werte sollte ein Tagebuch geführt werden.
  • Sie sollten die vom Arzt verordneten Medikamente regelmäßig einnehmen und sich genau an die Einnahmeanweisungen des Arztes halten (Dosierung, Tageszeit). Treten Nebenwirkungen oder Beschwerden auf, so sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen. Auch wenn der Blutdruck wieder normal oder relativ niedrig ist, dürfen Sie die Medikamente nicht eigenmächtig absetzen oder die Dosierung reduzieren.

 

Wann Sie zum Arzt müssen

  • Wenn bei mehr als einer Blutdruckmessung festgestellt wurde, dass Ihr Blutdruck erhöht ist.
  • Besonders Personen mit den oben genannten Risikofaktoren oder leicht erhöhtem Blutdruck sollten zu regelmäßigen Kontrollen ihren Arzt aufsuchen.
  • Wenn Beschwerden auftreten, die Sie mit dem Herzen (Herzbeschwerden) oder mit dem Blutdruck in Verbindung bringen.
  • Besonders in der Schwangerschaft, sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden.

 

Was Ihr Arzt tun kann

  • Behandlung mit Medikamenten.
  • Abbau der Risikofaktoren.

Es gibt eine große Anzahl von blutdrucksenkenden Medikamenten, die den Blutdruck auf unterschiedliche Weise senken. Die Auswahl des geeigneten Medikamentes hängt von vielen Faktoren ab (Art des Hochdrucks, Alter, usw.). Reicht ein Präparat zur Blutdrucksenkung nicht aus, so müssen mehrere Wirkstoffe kombiniert werden. Die Medikamente müssen regelmäßig über Jahre oder sogar lebenslang genommen werden.

 

Vorbeugung

  • Soweit möglich, Vermeidung oder Abbau der oben genannten Risikofaktoren.

 

Adressen & Links

Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes e.V.
Deutsche Hypertoniegesellschaft
Berliner Straße 46
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 58855-0
Fax: 06221 58855-25
e-Mail: hochdruckliga@t-online.de
www.hochdruckliga.info

Niedriger Blutdruck

Niedriger Blutdruck (Hypotonie) wirkt sich eher positiv auf die Lebenserwartung aus. Viele Menschen haben einen niedrigen Blutdruck, der jedoch keine Beschwerden verursacht. Andere Menschen klagen über Kreislaufbeschwerden, die häufig bei langem Stehen oder plötzlichem Lagewechsel auftreten:

Häufigste Ursachen

  • Oft ist die Ursache unbekannt. Häufig sind große, schlanke Menschen betroffen
  • Innere Erkrankungen (z.B. des Herzens, des Nervensystems, des Hormonsystems)
  • Infektionskrankheiten
  • Starke Blutverluste
  • Salzmangel oder Flüssigkeitsverlust (z.B. durch Schwitzen, Durchfall)
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente (z.B. gegen erhöhten Blutdruck)
  • Schwangerschaft
  • Zuviel Alkohol, starkes Rauchen

 

Was Sie tun können

  • Ausreichend schlafen. Nach dem Aufwachen nicht sofort aufstehen, Arme und Beine dehnen und strecken. Langsam zum Sitzen kommen.
  • Morgendliche heiß-kalte Wechselduschen und Bürstenmassagen regen den Kreislauf an.
  • Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke steigern kurzfristig den Blutdruck.
  • Regelmäßig Gymnastik und Sport treiben.
  • Kurzfristig kann die Einnahme eines blutdrucksteigernden Medikamentes helfen. Hilfreich sind auch herz- und kreislaufanregende pflanzliche Arzneimittel.

 

Wann Sie zum Arzt müssen

  • Wenn Sie sehr unter den Beschwerden leiden und Selbsthilfemaßnahmen nicht ausreichen, oder wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören:
  • Schwangere, weil das Wachstum des Kindes verzögert werden kann und häufiger Fehlgeburten auftreten.
  • Alte Menschen, zur Verbesserung des Gesamtbefindens.
  • Bei bettlägerigen Personen ist das Risiko des Wundliegens größer, weil die Haut schlechter durchblutet wird.
  • Kinder und Jugendliche, weil aufgrund des niedrigen Blutdrucks mangelhafte Leistungen in der Schule auftreten können.
  • Bei plötzlich auftretendem Blutdruckabfall, Ohnmachtsanfällen.

 

Was Ihr Arzt tun kann

  • Die Ursache der Beschwerden feststellen.
  • Eine medikamentöse Behandlung ist nur notwendig, wenn Sie sehr starke Beschwerden haben, die zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen oder wenn Sie zu den o. g. Risikogruppen gehören.

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