Bei Verdacht auf Schlaganfall schnellstmöglich zum Arzt!

Plötzlich lässt sich die rechte Hand nicht mehr bewegen, man möchte etwas sagen, aber die Stimme will einfach nicht gehorchen. Diese Anzeichen können auf einen Schlaganfall hindeuten und sollten unbedingt ernst genommen werden. Denn ein so genannter Hirnschlag muss schnellstmöglich behandelt werden, um die Schädigungen möglichst gering zu halten – es zählt jede Minute.
Unter einem Schlaganfall versteht man eine plötzlich auftretende Unterversorgung eines Gehirnbereichs. Es entsteht ein Sauerstoff- und Nährstoffmangel, der zum Absterben der grauen Zellen führen kann. Je länger die Unterversorgung des Gehirns anhält, umso größer sind die möglichen Langzeitschäden im Gehirn. Die Behandlung sollte daher in den ersten sechs Stunden erfolgen, da sich ansonsten durch Nervenschädigung ausgelöste Störungen nicht mehr zurückbilden können.
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Wie erkenne ich einen akuten Schlaganfall?
Schlaganfall-Warnzeichen frühzeitig erkennen
Einem Schlaganfall können so genannte transitorische ischämische Attacken (TIA) vorausgehen. Die Symptome sind denen eines echten Schlaganfalls ähnlich, sie halten allerdings nur wenige Minuten oder Stunden an und gehen dann wieder vorbei. Diese Vorboten sollten ernst genommen und mit einem Arzt besprochen werden, da im Schnitt auf jede dritte dieser Attacken ein echter Schlaganfall folgt.
Schlaganfall-Risiken vorbeugen
Um bis zu 80% kann das Risiko eines Schlaganfalls durch einen gesunden Lebensstil reduziert werden.*
Wissenschaftlich ist erwiesen, dass bestimmte Faktoren das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen. Hierzu zählen unter anderem das Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, wenig Bewegung, Übergewicht und Bluthochdruck. Um einem Schlaganfall frühzeitig entgegenzuwirken, sollten die beeinflussbaren Risikofaktoren reduziert werden. Denn die Folgen eines Schlaganfalls lassen sich wesentlich weniger beeinflussen als die rechtzeitige Vorsorge!
*(Quelle: Harvard-Universität, Boston, 2008)



Täglich bewegen: Schon 30 Minuten Bewegung täglich, ob beim Schwimmen, Radfahren oder Laufen, wirken sich positiv auf Gesundheit und Lebenserwartung aus. Ausdauersportarten sind besonders empfehlenswert.
Gesund Essen: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig rotem Fleisch, viel Gemüse und wenig Alkohol wirkt einem Schlaganfallrisiko entgegen. Spanische Ärzte haben in Studien außerdem belegt, dass mediterrane Kost, die reich an Olivenöl und Nüssen ist, das Risiko von Herz- und Hirninfarkten senkt.
Verzicht auf Nikotin: Sechs bis zwölf Monate nach dem Rauchstopp sinkt das Risiko für einen Herzinfarkt, aber erst nach 15 Jahren ist das Schlaganfallrisiko auf dem Niveau eines Nichtrauchers. Es zählt also jeder Tag, den Sie mit dem Aufhören beginnen!



Symptome treten häufig in einer Körperhälfte auf

Die Symptome eines Schlaganfalls reichen von halbseitigen Lähmungserscheinungen über Schwindel, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörung, Sprach- und Sehstörungen zu Gedächtnis- und Stimmverlust. Ein deutliches Merkmal ist der auf Grund einer Lähmungserscheinung in einer Gesichtshälfte einseitig herabhängende Mundwinkel. Aber auch Taubheitsgefühle in einem Arm oder Bein können ein Hinweis auf einen Schlaganfall sein. Das Gefährliche: Viele Betroffene nehmen die ersten Anzeichen nicht wahr oder bringen sie nicht in Verbindung mit einem Schlaganfall und verlieren so wichtige Zeit bei der Erstbehandlung.
Notfalldiagnostik

Um sich ein konkretes Bild zu verschaffen und anschließend entsprechende therapeutische Maßnahmen zu ergreifen, muss der Patient zunächst gründlich untersucht werden. Dabei finden die folgenden Verfahren Verwendung:
- Computertomographie: sie ist die wichtigste Untersuchung. Hierbei kann man feststellen, ob es sich um eine Durchblutungsstörung oder um eine Blutung in Gehirn handelt.
- Laboruntersuchungen: hierbei werden verschiedene Werte, wie bspw. Blutzuckerwert, Thrombozytenzahl oder die Blutgerinnungszeit untersucht.
- Ultraschall: Untersuchung der Durchblutung, bspw. Blutströmung, aber auch Funktion von Herzmuskel und -klappen, etc.
- EKG: Elektrokardiogramm oder Herzstromkurve.
Adressen & Links
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
www.schlaganfall-hilfe.de
Kompetenznetz Schlaganfall
www.kompetenznetz-schlaganfall.de
Stiftung Schlaganfall
www.stiftung-schlaganfall.de
Zuletzt aktualisiert 10/2015