Kaliummangel was tun?

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Überblick: Was ist Kaliummangel?

Kalium ist am Wasserhaushalt des Körpers, an der Weiterleitung von Impulsen in den Nerven- und Muskelzellen und am Eiweißstoffwechsel beteiligt. Der Normwert im Serum liegt bei 3,6 bis 4,8 mmol/l. Bei einem Wert unter 3,6 mmol/l spricht man von Kaliummangel (Hypokaliämie). Er gehört zu den häufigsten Formen der Elektrolytstörung. Kaliummangel entsteht in der Regel durch den vermehrten Verlust von Kalium, z.B. durch Erbrechen, Durchfall oder die Einnahme entwässernder Medikamente. Essstörungen oder die unzureichende Aufnahme von Flüssigkeit können zu einer verringerten Kaliumzufuhr führen. Mangelerscheinungen treten auf in Form von Muskelschwäche, Müdigkeit, geistiger Abwesenheit, Blähungenund Verstopfung, in schweren Fällen auch als Herzrhythmusstörungen. Die Behandlung hängt von den Ursachen ab und reicht von kaliumreicher Ernährung bis zur Kaliumzufuhr in Form von Tabletten oder Infusionen.

Auf einen Blick

  • Kalium ist wesentlich am Elektrolythaushalt beteiligt, u.a. für die Weiterleitung von Impulsen in den Nerven- und Muskelzellen

  • Der Tagesbedarf an Kalium beträgt bei Erwachsenen und Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr 2.000 mg

  • Kaliummangel liegt vor bei einem Wert von < 3,6 mmol/l im Serum

  • Die häufigsten Ursachen für Kaliummangel sind Erbrechen und Durchfall (Kaliumverlust) oder Mangelernährung bei Magersucht und Bulimie (Kaliumzufuhr)

  • Bei Menschen mit Herzerkrankungen und Nierenstörungen liegt häufig auch Kaliummangel vor

  • Kaliumpräparate sollten nur unter ärztlicher Behandlung eingenommen werden, da die Gefahr einer Kaliumüberdosierung (Hyperkaliämie) besteht 

Wichtig: Kaliumpräparate sollten nicht ohne ärztliche Betreuung eingenommen werden: Eine Überdosierung von Kalium kann zu schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit führen, da der Körper nicht in der Lage ist, Kaliumüberschuss durch eine erhöhte Ausscheidung auszugleichen.

Was sind die Ursachen eines Kaliummangels?

Kaliummangel entsteht durch den vermehrten Verlust des Minerals oder wenn die Zufuhr durch die Nahrung unter dem Tagesbedarf an Kalium bleibt.

Der Körper verliert übermäßig viel Kalium bei:

  • regelmäßiger Einnahme von Abführmitteln

  • regelmäßiger Einnahme von Entwässerungstabletten

  • Erbrechen und Durchfall

  • starker körperlicher Belastung, Sport

  • Herzerkrankungen

  • Nierenstörungen

  • Extremer Salzaufnahme

  • Alkoholmissbrauch

  • unbehandeltem Diabetes mellitus

Kaliummangel durch eine verminderte Zufuhr über die Nahrung entsteht bei:

  • Essstörungen wie Anorexie (Magersucht) oder Bulimie

  • Mangelernährung durch einseitige Diäten

  • Zu wenig Flüssigkeitsaufnahme (v.a. ältere Menschen)

Wie macht sich Kaliummangel bemerkbar?

Das Fehlen von Kalium in den Zellen zeigt sich in Form von Muskelschwäche, Müdigkeit, Schlafstörungen, geistige Abwesenheit, Kopfschmerzen, Blähungen und Verstopfung. Anhaltender Kaliummangel kann sich in Herzrhythmusstörungen niederschlagen.

Was tun bei Kaliummangel?

Wie kann man Kaliummangel ausgleichen? Das hängt von der Ursache ab. So kann eine (vorübergehende) Umstellung des Speiseplans mit kaliumreiche Lebensmittel bis zur Gabe von Kaliumpräparaten (Tabletten oder Infusion) sinnvoll sein. Ergänzende Präparate sollten niemals ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden, da eine Kaliumüberdosierung gesundheitliche Folgen haben kann. Ein Kaliumüberschuss (Hyerkaliämie) macht sich in Müdigkeit, Verwirrtheit, Durchfall, Muskellähmungen und Sprechstörungen bemerkbar.

Kaliummangel – wann zum Arzt?

Wer sich ohne Grund häufig müde, schwach und antriebslos fühlt, sollte bei einem Arzt den Kaliumwert checken lassen. Oft steht hinter dem Kaliummangel eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung.

Wie kann ich Kaliummangel vorbeugen?

Eine kaliumreiche Ernährung hilft, einem Mangel an dem lebenswichtigen Mineral vorzubeugen. Der Tagesbedarf beträgt bei Erwachsenen und Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr 2.000 mg. In den ersten 12 Monaten liegt die tägliche Kaliumdosis bei 400 bis 650 mg und steigt ab dem ersten Lebensjahr von 1.000 mg/Tag stetig an.

Folgende Nahrungsmittel enthalten besonders viel Kalium:

  • Obst, besonders Bananen, Aprikosen

  • Vollkornbrot

  • Nüsse

  • Gemüse

  • Fleisch

Wo finde ich weitere Informationen zu Kalium und Kaliummangel?

Deutsche Herzstiftung e. V.
Bockenheimer Landstr. 94-96
60323 Frankfurt am Main
Tel. 069 955128-0
Fax 069 955128-313
info@herzstiftung.de

 

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Tel.: +49 228 / 3776-600
Fax: +49 228 / 3776-800
Webmaster@dge.de
www.dge.de

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