Damit die Stimme nicht versagt...

Lautes Singen oder 90 Minuten Anfeuerungsrufe bringen unsere Stimmbänder an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Man möchte doch so gerne etwas sagen, bringt aber keinen vernünftigen Ton über die Lippen. Weihnachtslieder, ein Fußballspiel oder ein Vortrag können dann schnell zu einer großen Herausforderung für die Stimme werden.
Ein ganzer Wissenschaftszweig, "Voice Science" genannt, erforscht und beschreibt die menschliche Stimme, von ihrer Anatomie und Physiologie bis hin zur Stimmwahrnehmung, Stimmproduktion und Sprechwissenschaft.
Wie Töne entstehen und die Stimme erzeugt wird, welche Störungen und krankhaften Veränderungen auftreten können und wie man selbst dazu beitragen kann, immer „gut bei Stimme“ zu sein, erfahren Sie hier.
Unsere Stimme – ein Phänomen
Was tun bei Atemwegsinfekten?


Und auch jüngere Kinder sollten bei Heiserkeit immer dem Kinderarzt vorgestellt werden, denn bei ihnen kann die Stimmstörung auf Pseudokrupp, den sogenannten Krupphusten hinweisen. Dieser wird durch Viren verursacht, was die Schleimhaut anschwellen lässt, die Kleinen nur sehr schwer Luft bekommen und anfallartig, bellend husten müssen. Die kleinen Patienten profitieren in solch einem Fall von kühler, feuchter Luft, die die Schwellung der Atemwege reduziert und das Durchatmen erleichtert. Panik und Schreien verschlimmern die Luftnot; deshalb heißt es Ruhe bewahren, das Kind beruhigen, auf den Arm nehmen und sich beispielsweise gemeinsam an ein weit geöffnetes Fenster stellen.

Wie schütze ich meine Stimme?
Unsere Stimme ist vielfältigen Belastungen ausgesetzt und wir möchten uns immer auf sie verlassen können. Deshalb sollten wir uns in der alltäglichen Körperpflege auch etwas Zeit für unsere Stimme einräumen. Hier einige Tipps und Regeln der „Stimmhygiene“:







Gesunder Lebensstil
Nicht rauchen, wenig Kaffee, schwarzer Tee, Milch oder Zitrusfrüchte – diese lassen die Schleimhäute anschwellen
Aufrechte Körperhaltung
Ausgeglichene Atemhaltung (Brust- und Bauchatmung)
Normales Sprechtempo
Nicht räuspern oder husten, sondern den Schleim „wegsummen“.
Nicht flüstern.
Erholungsphasen nach langem Reden oder Singen einplanen.







Störungen der menschlichen Stimme
Entzündungen – Kratzen im Rachen – Heiserkeit – Stimme weg
Nicht mehr frei schwingen können unsere Stimmlippen, wenn sie entzündet sind. Anstelle wohlklingender Töne kommt nur noch ein flaches, heiseres Krächzen aus dem Hals. Gerade im Winter treten oft erkältungsbedingte, meist durch Viren und Bakterien hervorgerufene Entzündungen der oberen Atemwege auf. Breiten sich Erkältungsviren in Richtung Kehlkopf (Larynx) aus, entzündet sich die Kehlkopfschleimhaut, die Stimmlippen schwellen an und röten sich. Die Medizin spricht dann von akuter Laryngitis, oft auch begleitet von anderen typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Husten und Halsschmerz.
Nicht nur bakterielle oder durch Erkältungsviren hervorgerufene Entzündungen, sondern auch Überanstrengung, chemische Reize, Stimmlippenlähmungen oder sogar Gefäßwucherungen wie Polypen können die Ursache von Heiserkeit oder Stimmstörungen allgemein sein. Auch Sänger oder „Vielredner“ muten ihrer Stimme viel zu. Ständiges lautes oder mit ungenügender Technik praktiziertes Singen oder Sprechen kann zu sogenannten Schrei- oder Sängerknötchen an den Stimmbändern führen. Im schlimmsten Fall ist die Stimme weg.
Strategien für strapazierte Stimmen
Eine der besten Strategien, schnell wieder zu Stimme zu kommen: Hüllen Sie sich in Schweigen! Die Stimme zu schonen bedeutet, entweder gar nicht oder nur mit geringer Lautstärke zu sprechen. Flüstern ist allerdings nicht geeignet, weil dabei die Stimmlippen so angespannt werden, dass sie vorne geschlossen und hinten geöffnet sind – eine ganz unnatürliche Art, die Stimme einzusetzen. Ein regelrechter Kraftakt für die Stimme, der sie noch mehr strapaziert.
Zuletzt aktualisiert 12/2014; Wie wir arbeiten