Ursachen
Symptome
Kurzzeitig anhaltende depressive Episoden oder wiederholt auftretende, länger andauernde depressive Störungen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Liegen mindestens fünf der nachfolgend genannten Symptome zwei Wochen oder länger vor, wird von einer depressiven Episode gesprochen.









Schuldgefühle
Unerträgliche Schuldgefühle treten auf, da die Kranken die Schuld für diesen Zustand bei sich selbst suchen.
Energie-/Antriebslosigkeit
Schon kleine alltägliche Handgriffe lösen schnell Erschöpfung aus. Die Verminderung der Lebensenergie führt zu erhöhter Ermüdbarkeit und Einschränkung von Aktivitäten, die vor der Erkrankung viel Freude bereiteten (Hobbys, Beruf, Mitmenschen, Appetit, Sexualität). Müdigkeit und Konzentrationsstörungen bestimmen den Tagesablauf.
Gewichtsabnahme
Begleitend verschwindet oft der Appetit und die Menschen verlieren an Gewicht.
Grübelzwang
Die Patienten finden keinen Schlaf, da sie sich nicht von den negativen Gedanken des Tages und dem Grübeln lösen können („Grübelzwang“).
Schlafstörungen
Oft erwachen Betroffene mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Das sofortige Wiedereinsetzen der negativen Gedanken verhindert ein erneutes Einschlafen. Die Erholungsfunktion des Schlafes geht verloren und der Start in den neuen Tag wird dadurch noch mehr erschwert.
Schmerzen
Viele Betroffene klagen über unspezifische Beschwerden wie Schlafstörungen mit morgendlichem Früherwachen, Appetitminderung, allgemeine Kraftlosigkeit, anhaltende Schmerzen und körperliche Beschwerden.
Morgentief
Durch Schlafstörungen geht die Erholungsfunktion des Schlafes verloren und der Start in den neuen Tag wird dadurch noch mehr erschwert. Das Morgentief wird unerträglich.
Zukunftsangst/vermindertes Selbstwertgefühl
Selbstbewusstsein und -vertrauen schwinden und die Kranken fühlen sich hilflos, minderwertig, verloren, unfähig und ungeliebt. Der Verlust von positiven Gedanken und Zielsetzungen im Leben führt zu innerlicher Auseinandersetzung mit Tod und Sterben. Das Selbsttötungsrisiko kann steigen.
Libidoverlust
Depressive Verstimmungen gehen oft mit einer Verminderung der Libido einher.









Diagnose
Behandlung
Wie können Angehörige und Freunde helfen?
Wie verhält man sich gegenüber Menschen mit Depressionen? Über was spricht man? Wie reagiert man auf ihre Angst, Hoffnungslosigkeit, aber auch Aggression? Viele Menschen fühlen sich da unsicher und hilflos. Sie wollen den Betroffenen unterstützen, wissen aber nicht wie.
Sich zuerst die richtigen Fragen stellen
Haben Sie das Gefühl, die Person verhält sich Ihnen gegenüber in letzter Zeit reserviert oder meidet die Person in letzter Zeit den Kontakt mit Ihnen? Wirkt die Person ängstlich, depressiv oder traurig? Hat die betroffene Person mit dem Rauchen oder Trinken angefangen?
Vorsicht bei gut gemeinten Ratschlägen
Nahe stehende Personen erteilen oft gutgemeinte, aber im Ergebnis kontraproduktive Ratschläge:
» Jeder ist mal schlecht drauf. Das geht vorbei. «
» Fahr mal ein paar Tage weg. Da kommst du auf andere Gedanken. «
» Man muss sich mal am Schopf packen und einfach selbst herausziehen. «
Floskeln dieser Art versteht ein depressiver Mensch nicht. Im Gegenteil, der Betroffene denkt, selbst banalste Dinge habe er nicht mehr im Griff. Die Erkrankung verändert auch das Verhalten von depressiven Menschen. Nehmen Sie seine Aggressionen und Reserviertheit nicht persönlich.
Den Genesungsprozess begleiten
Motivieren Sie den Betroffenen stattdessen, sich professionell von einem Arzt helfen zu lassen. Unterstützen Sie ihn dabei und begleiten Sie ihn. Beginnt er eine Therapie, achten Sie darauf, dass er sie einhält und seine Medikamente regelmäßig einnimmt. Oftmals dauert es eine Zeit lang bis die Arzneimittel die erwünschte Besserung bringen. Spenden Sie deshalb Zuversicht und bestärken Sie den Betroffenen in seiner Hoffnung auf Heilung, aber überfordern Sie ihn nicht.
Selbst Hilfe in Anspruch nehmen
Eine Depression kann eine Familie oder Partnerschaft stark belasten. Holen auch Sie sich Hilfe. Familienangehörige und Verwandte können zum Beispiel kleine Aufgaben übernehmen, wie Babysitting für die Kinder, Freunde können im Alltag helfen.
Gewinnen Sie nach Möglichkeit etwas Abstand von der Krankheit. Mit Hobbys oder Sport zum Beispiel. Versuchen Sie nicht auch Opfer der Depression zu werden.
Broschüren & Ratgeber
Weiterführende Links:
www.deutsche-depressionshilfe.de
Informationsseite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
www.buendnis-depression.de
Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.
www.forum-depressionen.de
Forum Depressionen ist eine unabhängige Selbsthilfe-Plattform für Betroffene, Angehörige und Interessierte
Zuletzt aktualisiert 10/2015; Wie wir arbeiten