
Das schwere Schnaufen der griechischen Sagenhelden beim Kämpfen gab der krankhaften Atemnot ihren Namen: Asthma. Und ein Kampf sind die wiederkehrenden Attacken in den Bronchien für Betroffene – die meisten davon sind Kinder – allemal. Doch auch wenn sich Asthma nach wie vor nicht heilen lässt: Es gibt gute Möglichkeiten, weitgehend unbeschwert damit zu leben.
Patientenratgeber Asthma (PDF)
Asthma bronchiale – chronische Entzündung der Atemwege
Bei Asthma bronchiale haben wir es mit einer chronischen Entzündung der Atemwege zu tun. Vereinfacht gesagt, droht das Atemsystem, sich selbst die Luft abzuschnüren. Die Schleimhaut in den Bronchien schwillt an, die Muskeln im Atemsystem verkrampfen, den Betroffenen wird buchstäblich die Luft knapp. Nach einem Anfall gehen die Beschwerden in aller Regel zurück und Asthmatiker sind belastbar wie jeder andere auch. Allerdings weiß niemand, wie lange die Verschnaufpause dauert. Manchmal können Jahre vergehen, manchmal nur wenige Stunden. Wer eine Ahnung davon bekommen möchte, wie sich ein Asthmatiker bei einem Anfall fühlt, nimmt einen Strohhalm zwischen die Lippen, hält sich dann die Nase zu und versucht, durch den Strohhalm zu atmen. Beklemmend? Ja.
Achtung, Asthma-Attacke!
Bei Atembeschwerden ist es häufig sinnvoll, eine Körperhaltung einzunehmen, die Arme und Schultergürtel entlastet. Regelmäßiges Üben verschafft Ihnen im Notfall entscheidende Vorteile!




Kutschersitz
Setzen Sie sich auf die vordere Kante eines Stuhls, lassen Sie die Beine locker nach außen fallen. Stützen Sie sich mit den Unterarmen auf Ihre Oberschenkel. Achten Sie auf einen geraden Rücken und einen entspannten Bauch.
Schülersitz
Setzen Sie sich rücklings auf einen Stuhl. Legen Sie die Unterarme auf die Lehne vor sich und lassen Sie den Kopf auf ihnen ruhen.
Torwarthaltung
Stellen Sie Ihre Beine hüftbreit auseinander, beugen Sie leicht die Beine. Stützen Sie Ihre Hände auf Ihren Oberschenkeln oder Knien ab. Ihr Bauch sollte sich entspannt anfühlen.
Lippenbremse
Atmen Sie gegen den Widerstand Ihrer locker geschlossenen Lippen aus. Durch den abgebremsten Luftstrom entsteht in den Bronchien ein höherer Druck. Sie fallen nicht zusammen, das Atmen fällt insgesamt leichter. Probieren Sie diese Technik das nächste Mal bei Anstrengung aus.




Die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern
Maßnahmen für ein beschwerdefreies Leben
Wie funktioniert das eigentlich: Atmen?
So behalten Sie Ihr Asthma im Blick
Auch wenn das Asthma den Betroffenen oft lange Verschnaufpausen gönnt: Die Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien bleibt auch in den beschwerdefreien Phasen bestehen. Die Messung der Ausatmungsgeschwindigkeit ermöglicht es Ihnen, einschätzen zu lernen, wie gut das Asthma eingestellt ist. Dies geschieht mithilfe eines Peak-Flow-Meters. Einfach dreimal kräftig in das Gerät pusten und den höchsten Wert notieren. Die Bewertung der Messwerte hilft bei der Einschätzung.
Asthma-Ampel

Grün: OK. Peak-Flow-Werte bei 80 bis 100 Prozent des persönlichen Bestwertes.
Gelb: Achtung! Peak-Flow-Werte bei 50 bis 80 Prozent des persönlichen Bestwertes.
Rot: Gefahr! Peak-Flow-Werte unter 50 Prozent des persönlichen Bestwertes. Suchen Sie sofort Ihren Arzt auf!
Richtig inhalieren

Beim Inhalieren kommt das Medikament ohne Umwege direkt zum Ort des Geschehens. Die richtige Atemtechnik hilft, dass der Wirkstoff auch tatsächlich ins Bronchialsystem gelangt. Übung macht den Meister!
1. Vorbereiten:
Atmen Sie langsam und entspannt aus.
2. Inhalieren:
Das Inhalationsgerät auslösen und tief einatmen.
3. Luft anhalten:
Wenn möglich, halten Sie die Luft für fünf bis zehn Sekunden an.
4. Ausatmen:
Atmen Sie langsam aus, benutzen Sie dabei die „Lippenbremse“.
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In der interaktive Patientenbroschüre mit Videointerviews und Atemtechniken erfahren Sie mehr über das Thema Asthma!
Zuletzt aktualisiert 02/2016; Wie wir arbeiten